News
Global

Neue IOM-Daten: Fast 750.000 vertriebene Syrer:innen sind an ihre Herkunftsorte zurückgekehrt

Verteilung lebenswichtiger Winterartikel an Familien im Bezirk Harim in Idlib. Foto: IOM/2024 Enver Muhamme

Damaskus/Genf, 7. März 2025 – Fast 750.000 Binnenvertriebene sind seit November 2024 an ihre Herkunftsorte in Syrien zurückgekehrt, heißt es in einem neuen Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM). 7 Millionen Menschen sind jedoch weiterhin innerhalb des Landes vertrieben, das sich von 14 Jahren Krieg erholt. Die Displacement Tracking Matrix (DTM) der IOM – der erste Bericht dieser Art über Syrien seit 2022 – zeigt, dass jede:r fünfte Vertriebene in Syrien – hauptsächlich aus Idlib, Aleppo und Hama – unter schwierigen Lebensbedingungen in Zelten oder provisorischen Unterkünften lebt. Dem Bericht zufolge leben etwa 28 Prozent derjenigen, die an ihre Herkunftsorte zurückgekehrt sind, in beschädigten oder unfertigen Gebäuden.

„Syrien befindet sich nach wie vor in einer schweren humanitären Krise und der Bedarf ist immens“, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope. “Die IOM hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen in Syrien auf ihrem Weg zur Erholung zu helfen. Die Erhebung und Analyse von Daten, wie wir sie in diesem neuen Displacement Tracking Matrix-Bericht durchgeführt haben, ist hierbei eine der wichtigsten Maßnahmen.“

Mit der Wiederaufnahme ihrer Präsenz in Damaskus reaktiviert die IOM auch ihre Datenerhebungsmaßnahmen in Syrien, um kritische Informationslücken in Bezug auf humanitäre Bedürfnisse und Mobilität zu schließen und die Koordination mit UN-Partnern und lokalen Gemeinschaften zu verbessern.

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Zahl der Vertriebenen seit Mitte Dezember 2024 deutlich zurückgegangen ist. Die Rückkehrbewegungen haben sich im Januar dieses Jahres nach dem Sturz der Regierung von Präsident Baschar al-Assad dahingegen intensiviert.

Seit Januar 2024 sind insgesamt 571.388 Personen aus dem Ausland nach Syrien zurückgekehrt, davon 259.745 nach November 2024. Etwa 76 Prozent der aus dem Ausland Zurückgekehrten gingen an ihren Herkunftsort zurück, während andere an einen anderen Ort zurückkehrten, vermutlich aufgrund erheblicher Schäden und Sicherheitsbedenken an ihrem Herkunftsort.

Fünfzig Prozent der Syrer:innen, die aus dem Ausland zurückkehrten, kamen aus dem Libanon, 22 Prozent aus der Türkei und 13 Prozent aus dem Irak.

Unter den UN-Organisationen ist die IOM seit 2014 eine der größten, die in Nord-Aleppo und Idlib tätig sind. Sie arbeitet mit Partnern zusammen und unterstützt mehrere Gemeinschaftszentren. Der Schwerpunkt liegt auf sektorübergreifender Hilfe für vertriebene Gemeinschaften und Rückkehrer:innen.

Seit Dezember 2024 hat die IOM in Syrien über 315.000 Menschen mit dringend benötigter Hilfe erreicht, darunter Unterkünfte, Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygieneartikel, andere Hilfsgüter und Schutz. Da die IOM ihre Aktivitäten in Syrien ausweitet, will sie in der ersten Hälfte des Jahres 2025 mehr als 1,1 Millionen Menschen helfen. Im Januar hat die IOM einen Spendenaufruf in Höhe von 73,2 Millionen USD veröffentlicht, um diesen Bedarf zu decken.

Darüber hinaus erweitert die IOM ihre Katasterdatenbank, um vertriebenen Syrern:innen dabei zu helfen, den Besitz ihrer Häuser und Grundstücke nachzuweisen. Bisher wurden 149.000 Datensätze digitalisiert, weitere 155.000 sind in Bearbeitung. Die IOM arbeitet daran, diese Datensätze leicht zugänglich zu machen und das System mit offiziellen Grundbüchern zu verknüpfen, um Menschen bei der Rückforderung ihres Eigentums, der Beilegung von Streitigkeiten und dem Wiederaufbau ihres Lebens bei der Rückkehr in ihre Heimat zu unterstützen.

Zum vollständigen DTM-Bericht.

 

Weitere Informationen:

In Damaskus: Robert Turner, roturner@iom.int

In Kairo: Joe Lowry, jlowry@iom.int

In Genf: Kennedy Okoth, kokoth@iom.int