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Wintertote im Gazastreifen sind vermeidbar: Feuerpause und Zugang zu Notunterkünften erforderlich

Eine Palästinenserin in Gaza-Stadt mit einem Bettzeug-Set, das von UN-Partnern im Rahmen der IOM-Winterfestmachung von Unterkünften verteilt wurde. © UNRWA 2024

Genf, 3. Januar 2025 – Die Internationale Organisation für Migration (IOM) ist zutiefst besorgt über die verheerenden Auswirkungen der Winterregenfälle und der eisigen Temperaturen auf die vertriebenen Menschen in Gaza, die die beispiellose humanitäre Katastrophe noch verschlimmern.

"Schutzbedürftige Menschen, darunter mindestens sieben Säuglinge, sind an Unterkühlung gestorben. Diese tragischen Todesfälle machen deutlich, wie dringend die Menschen in Gaza Unterkünfte und andere Hilfe benötigen“, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope.

Schwere Regenfälle und Überschwemmungen haben die Vertriebenenlager und Notunterkünfte überfordert. Die Familien sind den harten Bedingungen schutzlos ausgeliefert, die beschädigten Zelte, die monatelang genutzt wurden, können nur schwer repariert werden. Systematische Zugangsbeschränkungen, wie von OCHA berichtet, haben die Bereitstellung von Hilfsgütern erheblich behindert, sodass seit September 2024 nur 285.000 Menschen Unterstützung bei der Unterbringung erhalten haben.

Laut Schätzungen des Shelter Clusters, einer Koordinierungsgruppe der UN sowie internationaler und lokaler humanitärer Organisationen, vom Dezember 2024 benötigen mindestens 945.000 Menschen weiterhin dringend Unterstützung bei der Vorbereitung auf den Winter, wie z. B. Thermokleidung, Decken und Planen, um Unterkünfte vor Regen und Kälte zu schützen.

Die IOM hat seit Mitte November fast 180.000 Notunterkünfte an Partner im Gazastreifen geliefert und hält über 1,5 Millionen weitere Wintervorräte – Abdichtungskits, Zelte, Bettwäsche-Kits – in Lagern und an Grenzübergängen bereit, doch strenge Zugangsbeschränkungen verhindern, dass sie die Bedürftigen erreichen.

Die IOM erneuert ihren dringenden Aufruf zu einem Waffenstillstand, damit die lebensrettende Hilfe sicher und unverzüglich zu den Bedürftigen gelangen kann. Die IOM fordert außerdem erneut alle Parteien auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten, alle Geiseln freizulassen und einen sicheren, schnellen, ungehinderten und dauerhaften Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Die Menschen in Gaza brauchen Schutz, Obdach und ein Leben in Würde. Die IOM ist bereit, Hilfe zu mobilisieren und vertriebene Bevölkerung zu unterstützen. Dazu ist jedoch der Zugang für humanitäre Hilfe erforderlich. 

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Weitere Informationen: media@iom.int