Durch humanitäre Aufnahmen können Personen aus akuten Krisensituationen in Deutschland Schutz erhalten. Dazu gehört die Aufnahme von in der Türkei ansässigen SyrerInnen durch die Bundesregierung oder die Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Personen durch Programme einzelner Staaten. 

Humanitäre Aufnahme syrischer Geflüchteter, die sich in der Türkei aufhalten 

Die humanitäre Aufnahme schutzbedürftiger, syrischer Geflüchteter in der Türkei wurde erstmalig 2013 vom Bundesinnenministerium im Einvernehmen mit den Bundesländern angeordnet. Für das Jahr 2020 ist die Aufnahme von 3.000 syrischen Flüchtlingen aus der Türkei nach Deutschland geplant. Die IOM unterstützt die vom UNHCR in Zusammenarbeit mit der türkischen Generaldirektion für Migrationsmanagement (DGMM) und dem deutschen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) identifizierten Flüchtlinge bei der humanitären Aufnahme in Deutschland.

Landesaufnahmeprogramm Schleswig-Holstein

Das Aufnahmeprogramm des Landes Schleswig-Holstein richtet sich an besonders gefährdete Schutzberechtigte aus Eritrea, Irak, Somalia, Sudan, Südsudan und Syrien, die sich im Zufluchtsland Ägypten befinden. Dabei handelte es sich um Geflüchtete mit besonderen rechtlichen und physischen Schutzbedürfnissen sowie Frauen und Kinder, die hohen Risiken ausgesetzt sind. Im Jahr 2019 konnten 85 Schutzberechtigte über das Landesprogramm in Deutschland aufgenommen werden. Für das Jahr 2020 hat Schleswig-Holstein die Aufnahme von 240 Geflüchteten geplant.

Wie unterstützt die IOM?

Die IOM ist bei der humanitären Aufnahme durch eine Vielzahl von Aktivitäten eingebunden.

  • Auswahl:
    Die IOM unterstützt die Auswahlmissionen in den Zufluchtsländern mit verschiedenen Aktivitäten, zum Beispiel organisiert sie die Räumlichkeiten, stellt DolmetscherInnen und Sicherheitspersonal zur Verfügung, übernimmt den Transport der Geflüchteten zum Auswahlinterview, kümmert sich um ihre Unterbringung und Versorgung am Interviewort, bietet Kinderbetreuung an und hilft bei der Visumsbearbeitung.
  • Vor und während der Reise:
    Bevor die Menschen ausreisen können, werden sie von IOM-ÄrztInnen medizinisch untersucht und gegebenenfalls behandelt, sowie bei Bedarf geimpft.
    In dreitägigen Orientierungskursen bereitet die IOM die Menschen auf die Reise, die ersten Wochen in Deutschland und ihr Leben hier vor. Sie lernen, wie der Alltag in Deutschland aussieht und erhalten einen Überblick zu verschiedenen Bereichen, etwa zu den Lebenshaltungskosten oder dazu, was sie vom deutschen Sozialsystem erwarten können - und was nicht.
    Die IOM organisiert die Ausreise und begleitet die Menschen während ihres Fluges bis zu ihrer Ankunft in Deutschland. Medizinische Fälle und Minderjährige werden besonders unterstützt.