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Überschwemmungen und Dammbruch verschärfen das Elend im Sudan 500 Tage nach Beginn des Krieges

Foto: OCHA/Anand Manarkattu

Port Sudan, 29. August - Die Internationale Organisation für Migration (IOM) ruft die Geber und die internationale Gemeinschaft zu verstärkter Unterstützung auf. Nur so kann der steigende Bedarf an humanitärer Hilfe und die durch die jüngsten Überschwemmungen verursachte Vertreibung im Sudan bewältigt werden. 

Nach dem Zusammenbruch des Arba'at-Damms in Sudans nordöstlichem Staat am Roten Meer nach heftigen Regenfällen werden immer noch zahlreiche Menschen vermisst. Nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) sind schätzungsweise 50.000 Menschen betroffen. 

Seit Juni haben sintflutartige Regenfälle in dem vom Krieg zerrissenen Land Verwüstungen angerichtet, und es wurde davor gewarnt, dass 11 Millionen Menschen in den kommenden Tagen außergewöhnlich starken Regenfällen ausgesetzt sein könnten. 

Der Dammbruch, bei dem mindestens 30 Menschen ums Leben kamen, kommt zu den Überschwemmungen hinzu, durch die mehr als 136.000 Menschen in 14 Bundesstaaten vertrieben wurden. Dies geht aus der Displacement Tracking Matrix der IOM hervor. Schätzungsweise 47 Prozent der durch die Überschwemmungen vertriebenen Menschen waren bereits aufgrund des anhaltenden Konflikts vertrieben worden. Diese katastrophalen Vertreibungen verschärfen die verheerende humanitäre Krise des Landes nach 500 Tagen eines brutalen Krieges weiter. 

Als Reaktion darauf mobilisiert die IOM sofortige humanitäre Hilfe für Tausende von Menschen, einschließlich Unterkünften, Non-Food-Artikeln (NFIs), Hygiene-Kits, medizinischer Versorgung und Mehrzweck-Bargeldhilfe. 

„Das Ausmaß dieser Katastrophe ist erschütternd und der humanitäre Bedarf ist enorm“, sagte Mohamed Refaat, Chief of Mission der IOM Sudan. „Unsere Teams sind vor Ort und arbeiten unermüdlich daran, lebensrettende Hilfe zu leisten, aber unsere Mittel sind begrenzt. Wir brauchen mehr substanzielle Unterstützung von internationalen Gebern und Partnern, um auf die zahlreichen Notsituationen im Land zu reagieren. Wir sind mit einer Krise nach der anderen konfrontiert, und die Menschen im Sudan können es sich nicht leisten, noch länger auf Hilfe zu warten.“ 

Schätzungen der IOM zufolge wurden durch die Überschwemmungen mehr als 25.000 Unterkünfte und kommunale Infrastrukturen zerstört, so dass einige Vertriebene gezwungen sind, bei den Gastgemeinden und in Schulen unterzukommen, während viele andere unter freiem Himmel leben und großer Hitze und Regen ausgesetzt sind. 

Angesichts der neuen Vertreibungswellen hat die IOM im August 12.000 Hygienesets, 27.900 Non-Food-Artikel und 500 Zelte zur Unterstützung von über 214.000 Menschen geliefert. Die Reaktion umfasst auch Bargeldhilfe für 500 Haushalte und Zuschüsse für lokale Organisationen durch den von der IOM verwalteten Rapid Response Fund (RRF), der die sofortige Durchführung lebensrettender humanitärer Maßnahmen ermöglicht. 

 

Der Konflikt hat erhebliche Schäden an der zivilen Infrastruktur, einschließlich Telekommunikationsnetzen, Wasserversorgung und Straßen, verursacht, was die Bemühungen zur Deckung des humanitären Bedarfs weiter erschwert. 

 

Die Zahl der Vertriebenen im Sudan steigt weiter an: Mehr als 10,7 Millionen Menschen suchen innerhalb des Landes Schutz, viele von ihnen sind zweimal oder öfter vertrieben worden. In den kommenden drei Monaten werden schätzungsweise 25,6 Millionen Menschen mit akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert sein auf Grund der Ausbreitung des Konflikts und der Erschöpfung der Bewältigungsmechanismen. Die IOM appelliert an die internationale Gemeinschaft, die Unterstützung deutlich zu erhöhen, um den überwältigenden Bedarf zu decken. 

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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: 

In Port Sudan: Lisa George, lgeorge@iom.int 

In Kairo: Joe Lowry, jlowry@iom.int 

In Genf: Kennedy Okoth, kokoth@iom.int