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Die dramatische Notlage von mehr als 10 Millionen Vertriebenen durch Konflikte im Sudan darf nicht ignoriert werden

Vertriebene, die aus dem Sudan in den Südsudan kommen, werden an der Grenze von Renk beim Transport unterstützt. Foto: IOM/ Kennedy Okoth

Genf/Port Sudan, 26. Januar 2024 – Nach aktuellen Daten der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind derzeit 10,7 Millionen Menschen durch Konflikte im Sudan vertrieben worden, davon neun Millionen innerhalb des Landes. Die Organisation fordert gemeinsame internationale Anstrengungen, um die humanitäre Hilfe für die größte Vertreibung der Welt dringend zu verstärken.

Von den insgesamt 10,7 Millionen Vertriebenen sind 1,7 Millionen vor der Gewalt in die Nachbarländer geflohen, die überwiegende Mehrheit (62 %) sind Sudanesen. Der Tschad beherbergt mit 37 Prozent die meisten Geflüchteten. Weitere 30 Prozent entfallen auf den Südsudan und 24 Prozent auf Ägypten, während die restlichen Menschen in Äthiopien, Libyen und der Zentralafrikanischen Republik untergebracht sind. Dies führt zu einem zusätzlichen Bedarf an humanitärer Hilfe in einer Region, die sich bereits in einer tiefen Krise befindet.

"Jeder achte Binnenvertriebene der Welt befindet sich heute im Sudan", sagte Amy Pope, Generaldirektorin der IOM. "Der Bedarf an Nahrung, Unterkünften, medizinischer Versorgung und sanitären Einrichtungen ist überwältigend und birgt ein erhöhtes Risiko von Krankheiten, Unterernährung und Gewalt. Die bisherigen humanitären Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, um den akuten Bedarf zu decken. Wir können den Millionen von Menschen, die Unterstützung brauchen, nicht den Rücken zukehren“, so Pope.

Die militärischen Auseinandersetzungen der letzten neun Monate führten zur Vertreibung von mehr als sechs Millionen Menschen, zusätzlich zu den drei Millionen Menschen, die bereits im Sudan auf der Flucht sind. Die neuen Zahlen unterstreichen die dringende Notwendigkeit verstärkter humanitärer Bemühungen und internationaler Aufmerksamkeit zur Bewältigung dieser inzwischen größten Flüchtlingskrise der Welt.

Seit Beginn der Krise hat die IOM auf den wachsenden humanitären Bedarf innerhalb und außerhalb des Sudans reagiert, selbst wenn viele ihrer Mitarbeiter direkt betroffen waren und vertrieben wurden. Die IOM hat sich verpflichtet, die dringendsten Bedarfe zu decken und weitet ihre Hilfe mit einem neu aufgelegten Krisenreaktionsplan für den Sudan (Crisis Response Plan for Sudan) aus, für den 168 Mio. US-Dollar benötigt werden.

Der Konflikt im Sudan hat nach wie vor tiefgreifende Auswirkungen auf die Bevölkerung. Wichtige Infrastrukturen wie Gesundheitseinrichtungen, Schulen, Straßen und Versorgungsbetriebe für Strom und Wasser sowie Telekommunikationseinrichtungen wurden zerstört.

Die Zerstörung hat den Zugang zu den lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen drastisch eingeschränkt. Krankheitsausbrüche, Hunger und Unterernährung sind eine allgegenwärtige Bedrohung. Darüber hinaus hat das Chaos die Anfälligkeit für geschlechtsspezifische Gewalt erhöht, wodurch Frauen und Mädchen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.

Bis heute hat die IOM fast 1,2 Millionen Menschen im Sudan und in den Die Zerstörung hat den Zugang zu den lebenswichtigen Gütern und Dienstleistungen drastisch eingeschränkt. Krankheitsausbrüche, Hunger und Unterernährung sind eine allgegenwärtige Bedrohung. Darüber hinaus hat das Chaos die Anfälligkeit für geschlechtsspezifische Gewalt erhöht, wodurch Frauen und Mädchen einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.

Nachbarländern mit lebensrettender Hilfe versorgt, davon über 650.000 Menschen allein im Sudan. Dazu gehören lebenswichtige Schutz- und Gesundheitsdienste, Notunterkünfte und Hilfsgüter, Bargeldunterstützung, die Versorgung mit sauberem Wasser und Hygienesets sowie der notwendige Weitertransport. Dank letzterem konnten fast 150 000 Menschen sichere Orte in den Nachbarländern erreichen, wo sie unter sicheren und menschenwürdigen Bedingungen mit humanitären Hilfeleistungen versorgt werden können.

Hinweis für Redaktionen: 

Die Globale Krisenreaktionsplattform (IOM’s Global Crisis Response Platform) der IOM gibt einen Überblick über die Pläne und den Finanzierungsbedarf der IOM, als Grundlage für die Reaktion auf die sich verändernden Bedürfnisse von Menschen, die im Jahr 2023 und darüber hinaus von Krisen und Vertreibung betroffen oder bedroht sind. Die Plattform wird angesichts der Entwicklungen von Krisen und neuen Situationen regelmäßig aktualisiert.

IOM Sudan Crisis Response Plan herunterladen.
Daten und Fakten zu den Vertreibungen.

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Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte:

In Port Sudan: Lisa George, Email: lgeorge@iom.int
In Kairo: Tamim Elyan, Email telyan@iom.int 
In Genf: Kennedy Okoth, Email kokoth@iom.int