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IOM-Chefin: Nothilfe in Gaza kurz vor dem Zusammenbruch, Waffenstillstand dringend erforderlich

Die IOM leistet humanitäre Hilfe in Gaza. Foto: UNRWA 2023.

Genf - Die Internationale Organisation für Migration (IOM) schließt sich dem Aufruf des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, António Guterres, zu einem dauerhaften und sofortigen humanitären Waffenstillstand an, damit die dringend benötigte Hilfe die Menschen im Gazastreifen erreichen kann. Die IOM ist ebenfalls sehr besorgt über den drohenden Kollaps der humanitären Bemühungen im Gazastreifen aufgrund der intensiven Kämpfe und des fehlenden Zugangs.

Die akute Gefahr eines Kollapses des humanitären Systems im Gazastreifen hat den UN-Generalsekretär Guterres dazu veranlasst, sich auf Artikel 99 der UN-Charta zu berufen und den UN-Sicherheitsrat aufzufordern, zur Abwendung einer humanitären Katastrophe beizutragen und einen humanitären Waffenstillstand auszurufen.

"Das Ausmaß der Vertreibung im Gazastreifen ist groß; die humanitären Zustände sind zutiefst besorgniserregend und stehen am Rande des Zusammenbruchs", sagte Amy Pope, Generaldirektorin der IOM. "Ein sofortiger Waffenstillstand ist notwendig, um angemessene Nahrungsmittel, Wasser und andere lebensnotwendige Güter zu liefern, um Leben zu retten und das enorme Leid der Zivilbevölkerung zu lindern."

Die IOM ist zutiefst besorgt über die Massenvertreibung von ziviler Bevölkerung in Gaza und alarmiert über Berichte von weiteren Evakuierungen in bereits überfüllte Gebiete.

Die IOM ruft alle Parteien auf, die völkerrechtlichen Verpflichtungen im Bereich der humanitären Hilfe und der Menschenrechte einzuhalten und alle erdenklichen Vorkehrungen zu treffen, um zivile Opfer zu vermeiden und die Infrastruktur der Zivilbevölkerung zu schützen.

Die Menschen im Gazastreifen müssen unverzüglich Zugang zu sicheren Unterkünften, medizinischer Versorgung, Nahrungsmitteln, Hygiene- und Sanitäreinrichtungen erhalten. Es muss zudem sichergestellt werden, dass Familienmitglieder nicht getrennt werden. Zivilist:innen und Mitarbeitende humanitärer Hilfsorganisationen müssen geschützt werden. Die IOM fordert - wie auch andere UN-Organisationen - den Schutz der Zivilbevölkerung, sowohl der Palästinenser als auch der Israelis, vor größerem Schaden, die Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln und die sofortige Einstellung der wahllosen Angriffe durch alle Parteien.

Schätzungen zufolge sind 1,9 Millionen Menschen im Gazastreifen auf der Flucht (etwa 85 Prozent der Bevölkerung), denen es an grundlegenden Dingen wie Nahrung, Wasser, menschenwürdigen Unterkünften und sanitären Einrichtungen sowie medizinischer Versorgung fehlt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

In Genf:
IOM-Sprecher a.i.Itayi Viriri, +41795540443, E-Mail: iviriri@iom.int

In Kairo:
Regionaler Medien und Public Information Officer, Mohammedali Abunajela, +201003004406, Email: mmabunajela@iom.int