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Migration: Mit fast 8.600 Todesfällen 2023 das tödlichste Jahr

In the ten years since the Missing Migrants Project was established, more than 63,000 deaths and disappearances have been documented worldwide. Illustration: Roberta Aita, IOM GMDAC

Genf/ Berlin, 6. März 2024 – Mindestens 8.565 Menschen starben im Jahr 2023 auf den internationalen Migrationsrouten. Damit war es das tödlichste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, so die Daten des Missing Migrants Project der IOM. Die Zahl der Todesopfer im Jahr 2023 stellt einen tragischen Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zu 2022 dar und unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf, damit weitere Todesopfer verhindert werden.

"Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Missing Migrants Project gedenken wir zunächst all dieser verlorenen Leben. Jedes einzelne von ihnen ist eine schreckliche menschliche Tragödie, die noch jahrelang in den Familien nachhallt", sagte die stellvertretende Generaldirektorin der IOM, Ugochi Daniels. "Diese erschreckenden Zahlen, die das Missing Migrants Project erhoben hat, sind zugleich eine Erinnerung daran, dass wir verstärkt Maßnahmen ergreifen müssen, um eine sichere Migration für alle zu gewährleisten, damit in zehn Jahren keine Menschen mehr ihr Leben auf der Suche nach einem besseren Leben riskieren müssen", so Daniels weiter.

Tabelle: Daten über die Todesfälle unter den Migrant:innen 2014-2023

Table: Data on migrant deaths 2014-2023

Die Bilanz des vergangenen Jahres übertrifft die Zahl der Toten und Vermissten im bisherigen Rekordjahr 2016, in dem 8.084 Menschen während der Migration starben. Damit ist 2023 das tödlichste Jahr seit Beginn des Missing Migrants Project im Jahr 2014. Da sichere und reguläre Migrationswege nach wie vor begrenzt sind, versuchen jedes Jahr Hunderttausende von Menschen, über irreguläre Routen unter unsicheren Bedingungen zu migrieren. Etwas mehr als die Hälfte der Todesfälle war die Folge von Ertrinken, 9 Prozent wurden durch Fahrzeugunfälle und 7 Prozent durch Gewalt verursacht.

Die Überfahrt über das Mittelmeer ist nach wie vor die tödlichste Route für Migrant:innen seit Beginn der Aufzeichnungen, mit mindestens 3.129 Toten und Vermissten. Dies ist der höchste Stand an Toten im Mittelmeer seit 2017. Ferner ist die Zahl der Todesopfern unter den Migrant:innen in Afrika (1.866) und Asien (2.138) so hoch wie nie zuvor. In Afrika ereigneten sich die meisten dieser Todesfälle in der Sahara-Wüste und auf dem Seeweg zu den Kanarischen Inseln. In Asien starben im vergangenen Jahr Hunderte von Afghanen und Rohingya auf der Flucht aus ihren Herkunftsländern.

Zehn Jahre nach der Gründung des Missing Migrants Projects, der einzigen frei zugänglichen Datenbank zu Todesfällen und dem Verschwinden von Migrant:innen, hat das Projekt 2024 weltweit mehr als 63.000 Fälle dokumentiert. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch weitaus höher liegen. Dies liegt an den Herausforderungen bei der Datenerfassung, insbesondere an abgelegenen Orten wie dem Darien-Nationalpark in Panama und auf Seerouten, wo die IOM regelmäßig Berichte über "unsichtbare" Schiffbrüche registriert, bei denen Boote spurlos verschwinden.

Das Projekt "Missing Migrants" wurde 2014 nach zwei verheerenden Schiffsunglücken vor der Küste von Lampedusa (Italien) ins Leben gerufen und gilt als einziger Messwert für die ‚Sicherheit‘ der Migration im Sinne der Ziele für nachhaltige Entwicklung und des Globalen Pakts für sichere, geordnete und reguläre Migration.

Ein in Kürze erscheinender Bericht enthält eine detaillierte Analyse der Daten über vermisste Migrant:innen aus dem Jahr 2023 sowie wichtige Fakten und Zahlen über den Tod und das Verschwinden von Migrant:innen in den letzten zehn Jahren. Er bietet der IOM und ihren Partnern die Möglichkeit, die laufende Arbeit zur Ausweitung sicherer und regulärer Migrationswege, zur Verbesserung von Such- und Rettungsmaßnahmen und zur Unterstützung betroffener Personen und Familien zu bewerten. Zusammen mit vielen anderen Organisationen und als Koordinator des UN-Netzwerks für Migration ruft die IOM die Regierungen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, weiterhin zusammenzuarbeiten, um weitere Verluste an Menschenleben zu verhindern und die Würde und Rechte aller Menschen zu wahren.

 

Melden Sie sich hier an, um den kommenden Bericht "Ten Years of Counting Migrant Deaths - and Counting" zu erhalten. 

Weitere Informationen über das Projekt "Missing Migrants" finden Sie unter: https://missingmigrants.iom.int/

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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Jorge Galindo, Global Data Institute, E-Mail: jgalindo@iom.int, Tel: +49 15226216775