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Wer wir sind
Wer wir sindDie Internationale Organisation für Migration (IOM) gehört zum System der Vereinten Nationen und ist die führende zwischenstaatliche Organisation, die sich seit 1951 für eine menschenwürdige und geordnete Migration zum Wohle aller einsetzt. Sie hat 175 Mitgliedsstaaten und ist in über 100 Ländern vertreten. Deutschland ist der IOM im Jahr 1954 beigetreten.
Über uns
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IOM Global
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Unsere Arbeit
Unsere ArbeitAls führende zwischenstaatliche Organisation, die sich seit 1951 für eine menschenwürdige und geordnete Migration einsetzt, spielt die IOM eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Agenda 2030. Sie unterstützt in verschiedenen Interventionsbereichen, die sowohl humanitäre Hilfe als auch nachhaltige Entwicklung miteinander verbinden. In Deutschland setzt die IOM Projekte in den Bereichen Schutz und Unterstützung für Migrant:innen um, engagiert sich für ihre Rechte und fungiert als Verbindungsstelle für die von Deutschland finanzierten, weltweiten IOM-Aktivitäten.
Was wir machen
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Neuer UNHCR/IOM/MMC-Bericht: Migrant:innen und Geflüchtete auf dem Landweg zur afrikanischen Mittelmeerküste sind entsetzlichen Gräueln ausgesetzt
Genf, 5. Juli - Nicht nur auf See, sondern auch auf den Landrouten quer durch den afrikanischen Kontinent in Richtung Mittelmeerküste sind Geflüchtete und Migrant:innen weiterhin extremen Formen von Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung ausgesetzt. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, der heute vom UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, der Internationalen Organisation für Migration (IOM) und dem Mixed Migration Centre (MMC) unter dem Titel "Auf dieser Reise kümmert es niemanden, ob du lebst oder stirbst" (Band 2) veröffentlicht wurde.
Schätzungen zufolge durchqueren mehr Menschen die Sahara als das Mittelmeer - und die Zahl der Todesfälle von Geflüchteten und Migrant:innen in der Wüste ist vermutlich doppelt so hoch wie die Zahl der Todesfälle auf dem Meer -, wirft der Bericht ein Licht auf die viel weniger dokumentierten und veröffentlichten Gefahren, denen Geflüchtete und Migrant:innen auf diesen Landrouten ausgesetzt sind.
Auf der Grundlage einer dreijährigen Datenerhebung warnt der Bericht außerdem davor, dass die Zahl der Menschen, die diese gefährlichen Überfahrten auf dem Landweg versuchen, zunimmt.
Diese Entwicklung ist zum Teil auf die sich verschlechternde Situation in den Herkunfts- und Aufnahmeländern zurückzuführen. Dazu gehören der Ausbruch neuer Konflikte in der Sahelzone und im Sudan, die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels, Katastrophen und neue und langwierige Notsituationen im Ost- und am Horn von Afrika sowie die rassistische und fremdenfeindliche Haltung gegenüber Geflüchteten und Migrant:innen.
Dem Bericht zufolge durchqueren Geflüchtete und Migrant:innen in Teilen des Kontinents zunehmend Gebiete, in denen aufständische Gruppen, Milizen und andere kriminelle Akteure operieren und in denen Menschenhandel, Entführung gegen Lösegeld, Zwangsarbeit und sexuelle Ausbeutung weit verbreitet sind. Einige Schleuserrouten verlagern sich nun in entlegenere Gebiete, um aktive Konfliktzonen oder Grenzkontrollen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure zu vermeiden, was die Menschen auf der Flucht noch größeren Risiken aussetzt.
Zur Litanei der von Geflüchteten und Migrant:innen berichteten Misshandlungen gehören Folter, körperliche Gewalt, willkürliche Inhaftierung, Tod, Entführung zur Erpressung von Lösegeld, sexuelle Gewalt und Ausbeutung, Versklavung, Menschenhandel, Zwangsarbeit, Organentnahme, Raub, willkürliche Inhaftierung, kollektive Ausweisung und Abschiebung.
Hauptverantwortlich für diese Übergriffe sind den Berichten zufolge kriminelle Banden und bewaffnete Gruppen, aber auch Sicherheitskräfte, Polizei, Militär, Einwanderungsbeamte und Grenzschutzbeamte.
Die internationale Gemeinschaft hat sich zwar verpflichtet, im Einklang mit dem Völkerrecht Menschenleben zu retten und gegen Gefährdungen vorzugehen. Die drei Organisationen warnen jedoch, dass die derzeitigen internationalen Maßnahmen unzureichend sind.
Auf der gesamten zentralen Mittelmeerroute gibt es große Defizite in Bezug auf Schutz und Hilfe. Dies hat zur Folge, dass sich Geflüchtete und Migrant:innen auf gefährliche Reisen begeben. Gezielte Betreuung und Zugang zum Recht für Überlebende verschiedener Formen von Missbrauch sind auf den Routen nur selten verfügbar. Die unzureichende Finanzierung und die Beschränkungen des Zugangs für humanitäre Organisationen (auch zu wichtigen Orten wie informellen Haftzentren und Auffanglagern) behindern die Unterstützung ebenfalls.
UNHCR, IOM, ihre Partner und mehrere Mitgliedstaaten haben ihrerseits die lebensrettenden Schutz- und Hilfsmaßnahmen sowie die Identifizierungs- und Überweisungsmechanismen entlang der Fluchtrouten verstärkt - doch die humanitären Maßnahmen reichen nicht aus.
Die Organisationen fordern handfeste, auf die Routen bezogene Schutzmaßnahmen zum Schutz von Menschenleben sowie einen Vorstoß zur Bekämpfung der Ursachen von Vertreibung und irregulärer Migration - durch positive Maßnahmen zur Friedenskonsolidierung, Achtung der Menschenrechte, Governance, Ungleichheit, Klimawandel und sozialem Zusammenhalt sowie durch die Schaffung sicherer Wege für Migrant:innen und Geflüchtete. Diese sollten Herkunfts-, Asyl-, Transit- und Zielländer umfassen.
Die Organisationen möchten mit den Ergebnissen des Berichts dazu beitragen, dass die derzeitigen Lücken im Umgang mit Menschen auf der Flucht geschlossen werden.
Der Bericht ist hier abrufbar: https://publications.iom.int/books/journey-no-one-cares-if-you-live-or-die
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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
IOM: media@iom.int
UNHCR: Shabia Mantoo, mantoo@unhcr.org, +41 79 337 7650
Gemischtes Zentrum für Migration: Asma Arfaoui, Global Communication Officer, asma.arfaoui@mixedmigration.org