News
Global

Weltmigrationsbericht 2024 zeigt die neuesten Entwicklungen im Bereich der Migration

  • Die internationalen Rücküberweisungen stiegen zwischen 2000 und 2022 um 650 Prozent, von 128 Milliarden US-Dollar auf 831 Milliarden US-Dollar.  

  • Die Rücküberweisungen von Migrant:innen treiben das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Entwicklungsländern stärker an als ausländische Direktinvestitionen.  

  • Unter den 281 Millionen Migrant:innen weltweit hat die Zahl der Vertriebenen Ende 2022 mit 117 Millionen einen Rekordwert erreicht.  

  • Weitere Informationen zum Weltmigrationsbericht 2024 finden Sie auf unserer interaktiven Website

Dhaka/Genf, 7. Mai - Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat heute den Weltmigrationsbericht 2024 vorgestellt. Der Bericht offenbart signifikante Veränderungen in den globalen Migrationsmustern, darunter eine Rekordzahl von Vertriebenen und einen starken Anstieg der internationalen Rücküberweisungen.   

Die Generaldirektorin der IOM, Amy Pope, stellte den Bericht offiziell in Bangladesch vor. Der asiatische Staat ist eines der Länder mit den größten Herausforderungen im Bereich der Migration, einschließlich Auswanderung, Einwanderung und Vertreibung. 

„Der Weltmigrationsbericht 2024 macht die Komplexität menschlicher Mobilität durch evidenzbasierte Daten und Analysen verständlich“, sagte IOM-Generaldirektorin Amy Pope bei der Vorstellung des Berichts. „In einer von Ungewissheit geprägten Welt ist das Verständnis der Migrationsdynamik für eine fundierte Entscheidungsfindung und wirksame politische Maßnahmen unerlässlich. Daher trägt der Bericht zu diesem Verständnis bei, indem er langjährige Trends und neue Herausforderungen beleuchtet.“ 

Der Bericht hebt hervor, dass internationale Migration nach wie vor eine treibende Kraft für die menschliche Entwicklung und für das Wirtschaftswachstum darstellt. Dies zeigt sich auch darin, dass die internationalen Rücküberweisungen zwischen 2000 und 2022 um mehr als 650 Prozent gestiegen sind, sprich von 128 Milliarden US-Dollar auf 831 Milliarden US-Dollar. Dieser Anstieg setzte sich entgegen den Prognosen vieler Analyst:innen fort, die von einem erheblichen Rückgang der Überweisungen aufgrund der COVID-19-Pandemie ausgingen.  

Von den Überweisungen in Höhe von 831 Milliarden US-Dollar wurden 647 Milliarden US-Dollar von Migrant:innen in Niedrig- und Mitteleinkommensländer gesandt. Diese Geldüberweisungen können einen beträchtlichen Teil des BIP dieser Länder ausmachen. Inzwischen übertrifft die Höhe der Rücküberweisungen weltweit die ausländischen Direktinvestitionen in diesen Ländern. 

Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts gehört, dass die internationale Migration zwar die menschliche Entwicklung vorantreibt, aber auch weiterhin Herausforderungen bestehen. Von den geschätzten 281 Millionen Migrant:innen weltweit befindet sich die Zahl der Menschen, die aufgrund von Konflikten, Gewalt, Katastrophen oder aus anderen Gründen vertrieben wurden, mit 117 Millionen auf dem höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Das unterstreicht die Dringlichkeit bei der Bewältigung von Vertreibungskrisen. 

Migration ist ein untrennbarer Teil der Menschheitsgeschichte und wird dennoch oft von sensationalistischen Berichten überschattet. Die Realität ist jedoch viel differenzierter als das, was in den Schlagzeilen steht. Die meisten Migrationsbewegungen sind regulär, sicher und regional ausgerichtet. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit Chancen und Existenzgrundlagen. Dennoch haben Fehlinformationen und Politisierung den öffentlichen Diskurs verschleiert, so dass eine klare und genaue Darstellung der Migrationsdynamik erforderlich ist.  

Bangladeschs Hauptstadt Dhaka als Standort für die Veröffentlichung des Berichts zu wählen, unterstreicht nicht nur die Bemühungen des Landes, gefährdete Migrant:innen zu unterstützen und Wege für die reguläre Migration zu fördern, sondern erkennt auch die wichtige Rolle des asiatischen Landes bei der Gestaltung des globalen Migrationsdiskurses und der Politik an.  

Als Vorzeigeland des „Globalen Pakts für sichere, geordnete und reguläre Migration“ (GCM) hat Bangladesch ein starkes Engagement bewiesen, sich mit Migrationsfragen auseinanderzusetzen und eine Politik umzusetzen, die die Rechte von Migrant:innen schützt. Das proaktive Engagement stimmt mit den strategischen Zielen der IOM überein und macht Bangladesch zu einem idealen Ort für die Veröffentlichung des Weltmigrationsberichts 2024.  

Der Weltmigrationsbericht der IOM soll mit seinen innovativen digitalen Werkzeugen und umfassenden Analysen dazu beitragen, Mythen auszuräumen, kritische Einsichten zu vermitteln und zu sinnvollem Handeln anzuregen, um den Herausforderungen und Chancen der Migration zu begegnen.  

„Wir hoffen, dass der Bericht die Zusammenarbeit anregt, damit das Potenzial der Migration als Motor für die menschliche Entwicklung und den globalen Wohlstand genutzt werden kann“, so die IOM-Generaldirektorin Pope. 


Anmerkungen für die Redaktionen:  

  • Die Vorstellung des Berichts ist Teil des ersten dreitägigen Besuchs der IOM-Generaldirektorin in Bangladesch.  


Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:  

Marie McAuliffe, Redakteurin des Weltmigrationsberichts unter mmcauliffe@iom.int  

Für Medienanfragen: Florence Kim unter fkim@iom.int