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Wer wir sind
Wer wir sindDie Internationale Organisation für Migration (IOM) gehört zum System der Vereinten Nationen und ist die führende zwischenstaatliche Organisation, die sich seit 1951 für eine menschenwürdige und geordnete Migration zum Wohle aller einsetzt. Sie hat 175 Mitgliedsstaaten und ist in über 100 Ländern vertreten. Deutschland ist der IOM im Jahr 1954 beigetreten.
Über uns
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IOM Global
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Unsere Arbeit
Unsere ArbeitAls führende zwischenstaatliche Organisation, die sich seit 1951 für eine menschenwürdige und geordnete Migration einsetzt, spielt die IOM eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Agenda 2030. Sie unterstützt in verschiedenen Interventionsbereichen, die sowohl humanitäre Hilfe als auch nachhaltige Entwicklung miteinander verbinden. In Deutschland setzt die IOM Projekte in den Bereichen Schutz und Unterstützung für Migrant:innen um, engagiert sich für ihre Rechte und fungiert als Verbindungsstelle für die von Deutschland finanzierten, weltweiten IOM-Aktivitäten.
Was wir machen
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- Daten und Forschung
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Berlin – Vor dem Hintergrund der Krise in der Ukraine sprach IOM Deutschland mit Jacky Kuhn, Gründerin von Kenyan Women in Germany (KWIG). Sie vertritt eine Gruppe von führenden Diasporamitgliedern, die Drittstaatsangehörige auf der Flucht aus der Ukraine unterstützen.
Alle in diesem Bericht geäußerten Ansichten sind ihre eigenen und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von IOM Deutschland wider.
Wofür setzt sich Kenyan Women in Germany (KWIG) ein?
KWIG möchte es kenianischen Frauen ermöglichen, Teil einer unterstützenden Gemeinschaft zu sein, während sie ihr neues Leben in Deutschland aufbauen. Wir nehmen sie hier in Deutschland an die Hand, vor allem bei Bildungsfragen, beim Zurechtfinden in deutschen Gesetzen und bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass wir auch Frauen anderer Nationalitäten oder sogar Männer unterstützen.
Worin besteht Ihr Engagement für Drittstaatsangehörige, die aus der Ukraine fliehen, und wie sind Sie dazu gekommen?
Am 24. Februar, diesem unglückseligen Tag, erhielt ich einen Anruf, bei dem ich gefragt wurde, ob ich denn wisse, dass es kenianische Studierende in der Ukraine gebe. Ich sagte ja, und dass wir etwas unternehmen müssen. Ich habe mich verantwortlich gefühlt, auch weil ich selbst Mutter bin und Töchter im gleichen Alter wie diese Studierenden habe. Ich begann bei der Botschaft. Ein KWIG-Mitglied berichtete mir, dass ihre Schwester in der Ukraine ist, also habe ich sie gebeten, uns eine Liste mit allen Kenianer:innen zu senden. Ich entschied mich zu unterstützen, weil ich mir vorgestellt habe, wie es ist, in einem fremden Land gestrandet zu sein und Trost oder jemanden zu brauchen, der einem sagt, dass alles wieder gut wird – selbst wenn du weißt, dass es vielleicht nicht stimmt.
"Wir begannen mit der virtuellen Koordinierung, dem Sammeln von Ressourcen und der Versorgung der Studierenden mit dem Nötigsten. Es gelang uns, einige Hostelzimmer in Lemberg zu sichern. So konnten die Studierenden, die aus Sumy oder Kiew in den Westen kamen, zunächst in Lemberg essen und schlafen, bevor sie weiterfuhren."
Ich stellte meine Telefonnummer zur Verfügung und Eltern der Studierenden riefen mich aus ihren Herkunftsländern an. Das war ein Alptraum. Ich erhielt Anrufe aus Tansania, aus Kenia – als Elternteil war es schmerzhaft sich vorzustellen, dass es meine Tochter sein könnte, gestrandet, unerreichbar. KWIG begann Zoom-Meetings zu organisieren, und so bildete sich eine Gruppe. Teil dieser Gruppe sind u.a. Paddy Siyanga Knudsen, Mame Faye-Rexhepi, Chibuzor Rosemary Onwugbonu sowie der Verein Association of Kenyans in Norway.
Die Studierenden fügten noch weitere Organisationen hinzu und wir involvierten auch die Eltern; das war der Start von allem. Aber man kann nicht mit leeren Händen mobilisieren. Ich postete in einer KWIG-Facebook-Gruppe mit 2.500 Mitgliedern, dass wir Geld brauchen und dass wir diesen Studierenden helfen könnten, wenn jede:r von uns 1-5 Euro spenden würde. Schließlich bildeten wir eine weltweite Gruppe von Freiwilligen. Es war entscheidend, dass eines unserer Mitglieder mit Safebow arbeitet, ein weltweites Team von Freiwilligen, die den Menschen bei der Evakuierung aus der Ukraine helfen.
Sie unterstützen vor allem diejenigen, die sich in den am stärksten gefährdeten Kriegsgebieten befinden, sowie marginalisierte Gruppen. Unsere informelle Gruppe bestand aus Mitgliedern verschiedener Diaspora-Organisationen aus ganz Europa sowie Menschen vor Ort in der Ukraine. Wir begannen mit der virtuellen Koordinierung, dem Sammeln von Ressourcen und der Versorgung der Studierenden mit dem Nötigsten. Es gelang uns, einige Hostelzimmer in Lemberg zu sichern. So konnten die Studierenden, die aus Sumy oder Kiew in den Westen kamen, zunächst in Lemberg essen und schlafen, bevor sie weiterfuhren.
Können Sie eine Geschichte mit uns teilen, bei der Sie denken, dass es wichtig ist, dass die Welt davon erfährt?
Ja, während einer versuchten Evakuierung waren wir mit vier Studierenden am Telefon, als ihr Auto mit Kugeln beschossen wurde. Eine der Studierenden, eine Kenianerin, wurde von der Gruppe getrennt, ausgeraubt und allein gelassen. Sie lief fast 50 Kilometer im Schnee. Als sie schließlich die polnische Grenze erreichte, litt sie unter entsetzlichen Erfrierungen, einige ihrer Zehen waren bereits abgestorben. Per Telefon brachte ich sie dazu, dass sie weiterging. Als sie am Grenzübertritt zu Polen angekommen war, gab es Freiwillige, die Tee, Decken und Schuhe verteilten und Busse nach Warschau organisierten.
Als sie die Unterkunft in Warschau schließlich erreichte – ich war immer noch mit ihr am Telefon – wurde ihr der Zutritt verwehrt. Ich war am Telefon, als sie zu der Unterkunftsleitung ging und sie fragte, warum sie nicht hinein durfte. Wissen Sie, was sie zu ihr gesagt hat? „Keine Schwarzen“.
Das war ein Alptraum. Unserer Gruppe gelang es, Geld zu einem anderen Hostel zu schicken, wo sie schließlich bleiben konnte. Dass man ihr humanitäre Hilfe verweigert hat aufgrund ihrer Hautfarbe – dafür habe ich keine Worte. Diese Diskriminierung und andere Fälle, bei denen unsere Studierenden beinahe Opfer von Menschenhandel geworden wären, sind keinesfalls Probleme, die man auf die leichte Schulter nehmen sollte.
Wie ist die Situation aktuell?
Die meisten der Studierenden aus Drittstaaten möchten ihr Studium hier fortsetzen, können dies aber nicht, da sie über kein Sperrkonto verfügen. (Ausländische Studierende, die in Deutschland ein Studium aufnehmen möchten, müssen ca. 10.000 Euro auf einem Sperrkonto hinterlegen.) Aber diese Studierenden haben bereits für ihre Ausbildung in der Ukraine bezahlt, was ihre Familien ein Vermögen gekostet hat. Manche sind z.B. in ihrem letzten Semester des Medizinstudiums und müssen mit leeren Händen zurückkehren.
Sie haben nicht einmal einen Leistungsspiegel mit ihren Universitätsnoten. Ich frage mich immer wieder, warum unsere Botschaften sich nicht dafür einsetzen, dass sie ihr Studium hier beenden können? Warum kann ihnen die deutsche Regierung nicht dabei helfen, ihr Studium zu beenden und ihnen die Erlaubnis geben, hier zu arbeiten?
So wie die Lage derzeit ist, müssen die Studierenden bis August ausreisen. Aber wir warten ab, was der August bringt. Wir werden weiterhin an Türen klopfen. Wann immer ich als Krankenschwester Kolleg:innen und Ärzt:innen treffe, bitte ich sie, eine Patenschaft für eine:n Studierende:n zu übernehmen, damit diese:r das Studium beenden kann. Einige der Studierenden haben sich für einen Deutschkurs angemeldet. Währenddessen suche ich weiter nach Möglichkeiten, wie sie ihr Studium hier fortsetzen können.
Für weitere Informationen über die Unterstützung von Drittstaatsangehörigen, die aus der Ukraine fliehen, kontaktieren Sie bitte: mbalon@iom.int. Dieser Artikel wurde im Rahmen des Diaspora-Newsletters von IOM Deutschland erstellt. Wenn Sie mehr über die Arbeit der Diaspora-Partner von IOM Deutschland lesen möchten, können Sie den gesamten Newsletter lesen.