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Wer wir sind
Wer wir sindDie Internationale Organisation für Migration (IOM) gehört zum System der Vereinten Nationen und ist die führende zwischenstaatliche Organisation, die sich seit 1951 für eine menschenwürdige und geordnete Migration zum Wohle aller einsetzt. Sie hat 175 Mitgliedsstaaten und ist in über 100 Ländern vertreten. Deutschland ist der IOM im Jahr 1954 beigetreten.
Über uns
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IOM Global
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Unsere Arbeit
Unsere ArbeitAls führende zwischenstaatliche Organisation, die sich seit 1951 für eine menschenwürdige und geordnete Migration einsetzt, spielt die IOM eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Agenda 2030. Sie unterstützt in verschiedenen Interventionsbereichen, die sowohl humanitäre Hilfe als auch nachhaltige Entwicklung miteinander verbinden. In Deutschland setzt die IOM Projekte in den Bereichen Schutz und Unterstützung für Migrant:innen um, engagiert sich für ihre Rechte und fungiert als Verbindungsstelle für die von Deutschland finanzierten, weltweiten IOM-Aktivitäten.
Was wir machen
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- Daten und Forschung
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- 2030 Agenda
Bielefeld, Deutschland - Eineinhalb Jahre nach seinem Resettlement nach Deutschland hat sich Akiro Williams an seinen Alltag gewöhnt. Der vierfache Familienvater besucht täglich Orientierungs- und Deutschkurse, um eine Arbeit zu finden und seine Familie bestmöglich unterstützen zu können.
Die Familie Williams floh 2001 aus ihrer Heimat, dem Südsudan, aufgrund des dortigen Kriegsausbruchs. Sie flohen in den Nordwesten Kenias und lebten dann in dem Flüchtlingslager in Kakuma mehr als 20 Jahre lang. Drei von vier Kindern der Familie wurden in Kakuma geboren.
Hin und wieder versuchten Akiro und Gloria, dauerhaft in den Südsudan zurückzukehren. Die Schrecken des Krieges zwangen die Familie jedoch, erneut zu fliehen und in Kakuma Schutz zu finden. Das Flüchtlingslager bot der jungen Familie zwar Sicherheit, aber wenig Perspektive für die Zukunft ihrer Kinder. Doch es ergab sich eine neue Chance: Die Familie Williams wurde von Deutschland im Rahmen des Resettlementprogramms aufgenommen. "Wenn ich in Deutschland ankomme, werde ich mir einen guten Job suchen und meine Kinder zur Schule schicken können", sagte Gloria hoffnungsvoll vor ihrer Abreise.
Die junge Familie fand ihr neues Zuhause in Bielefeld, einer Stadt im Westen Deutschlands, wo sie sich sicher fühlen. Die Eingewöhnung in die neue Gesellschaft und die örtlichen Gepflogenheiten sowie das Erlernen einer neuen Sprache, während sie sich um ihre vier Kinder kümmern, kann jedoch selbst für die Willensstarken eine Herausforderung sein.
Vom ersten Tag an wurden sie bei ihren Bemühungen von einer Gruppe freiwilliger Mentor:innen des staatlich-gesellschaftlichen NesT-Programms unterstützt. Das Programm Neustart im Team (NesT) unterstützt besonders schutzbedürftige Geflüchtete. Die Hilfe der Mentor*Innen umfasste unter anderem die Suche nach einer geeigneten Wohnung und die Vereinbarung von Terminen mit den notwendigen Behörden und Ärzten. Bei ihrer Ankunft in Frankfurt Mitte Februar 2022 wurde die Familie von IOM Deutschland und den NesT-Mentor*Innen herzlich empfangen.
Akiro und seine Familie gewöhnen sich mit Unterstützung ihrer NesT-Mentor*Innen an ihr Leben in Deutschland. Während die Kinder in der Schule sind, verbringt Akiro die meiste Zeit damit, Deutsch sowie die Geschichte und Gepflogenheiten des Landes zu lernen. Seine Frau Gloria wird den Einführungskurs beginnen, sobald ihr jüngstes in Deutschland geborenes Kind in den Kindergarten geht.
Akiro und Gloria finden es jedoch schwierig, Freunde zu finden und sich in die neue Gemeinschaft zu integrieren. "Wir bleiben mit anderen Migrant:innen, mit denen wir nach Deutschland gekommen sind, in Kontakt. Aber leider leben wir alle an verschiedenen Orten, sodass wir nur am Telefon miteinander sprechen können", erklärt Akiro. Er hofft, dass sich diese Situation ändert, sobald sich ihre Deutschkenntnisse verbessern.
"Die Kinder sind das, was mich antreibt", sagt Akiro, "zu wissen, dass sie hier in Deutschland eine Zukunft haben werden, gibt mir Hoffnung".
Akiro und Gloria Williams wissen, dass sie die Zeit nicht zurückdrehen können und sie blicken optimistisch in die Zukunft in ihrem neuen Zuhause in Bielefeld. "Ich habe so viel Zeit in dem Flüchtlingslager in Kakuma verschwendet", sagt Akiro. "Ich möchte etwas Nützliches tun mit meinem Leben."
Er hofft bald arbeiten zu können, um nicht nur seine Familie in Deutschland zu unterstützen, sondern auch seiner Mutter Geld nach Hause zu schicken.
Er spricht mit Stolz von seinen Kindern: "Sie lernen so leicht Deutsch und finden Freunde in der Schule", sagt Akiro. "Die Kinder sind das, was mich antreibt", sagt Akiro, "zu wissen, dass sie hier in Deutschland eine Zukunft haben werden, gibt mir Hoffnung".
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Das von der deutschen Bundesregierung ins Leben gerufene Aufnahmeprogramm NesT zielt darauf ab, die Zivilgesellschaft stärker in die Unterstützung von Geflüchteten einzubinden, die in Deutschland aufgenommen werden. Das Programm sieht die jährliche Aufnahme von bis zu 200 Geflüchteten in Deutschland vor.
Die IOM unterstützt die Resettlementprozesse in der ganzen Welt. Zu den IOM-Aktivitäten vor der Ausreise gehören die Unterstützung der Familie bei der Beschaffung von Visa, die Durchführung umfassender Gesundheitsuntersuchungen und die Vorbereitung auf das Leben in Deutschland im Rahmen eines dreitägigen Orientierungstrainings vor der Ausreise wie auch die Vorbereitung auf das NesT-Programm.