Berlin – Eine der größten Bedenken von MigrantInnen, die eine Rückkehr in ihr Herkunftsland erwägen, ist die Suche nach einem Arbeitsplatz, um sich und ihre Familien zu versorgen. Sie haben möglicherweise keinen Kontakt zum Arbeitsmarkt in ihrer Heimat oder sind unsicher, ob die in Deutschland erworbenen Fähigkeiten zu einer Beschäftigung führen werden.

Für viele ist die Gründung eines eigenen Unternehmens eine attraktive Option. Bevor er Deutschland verließ, hatte Pierre, der jetzt ein erfolgreiches Tourismusunternehmen in der Demokratischen Republik Kongo leitet, Bedenken, nach vier Jahren im Ausland ein neues Leben zu beginnen. Daher wollte er sich über die Gründung eines Unternehmens informieren.

Um Rückkehrende beim Erwerb unternehmerischer Fähigkeiten zu unterstützen, führt Social Impact StartHope@Home (SH@H) durch - ein Qualifizierungsprogramm für die Selbstständigkeit nach der Rückkehr ins Herkunftsland. Das Projekt zielt darauf ab, die unternehmerischen Fähigkeiten von MigrantInnen zu stärken und ihnen zu helfen, einen Geschäftsplan in einem Sektor zu entwickeln, den die Teilnehmenden zusammen mit einem Coach als sinnvoll identifizieren.

Auf der linken Seite: Die drei Schritte des StartHope@Home-Coachings. Auf der rechten Seite: Pierre mit SH@H Coach Lena

Das auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden zugeschnittene Coaching kann bis zu zehn Module umfassen, die von der Ideenfindung für eine Existenzgründung über Kommunikation und Finanzierung bis hin zur individuellen Betreuung und Planung konkreter Schritte reichen. Es ist hilfreich, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie es nach der Rückkehr weitergeht, und einen Plan zu entwickeln, bevor man Deutschland verlässt. Je mehr man sich vorbereitet - Kontakte zu lokalen Partnern knüpfen, recherchieren - desto konkreter wird die Geschäftsidee. Für viele Rückkehrende verringert dies die Unsicherheiten und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Reintegration reibungslos verläuft.

Wenn eine TeilnehmerIn eine Geschäftsidee oder unternehmerische Fähigkeiten mitbringt, arbeitet der Coach mit ihr zusammen, um die Idee weiterzuentwickeln und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Dies ist jedoch keine Voraussetzung, und auch MigrantInnen ohne unternehmerische Vorkenntnisse sind willkommen, sich für das Programm anzumelden.

Pierre kam zu Social Impact mit einigen betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, hatte aber "keine Ahnung von Social Media Marketing". Er berichtet, dass seine "unternehmerischen Fähigkeiten nicht gut genug waren, um ein modernes Unternehmen zu gründen". Durch das Coaching-Programm entwickelte Pierre zwei verschiedene Geschäftsideen, lernte, wie man Social-Media-Marketing betreibt, und verstand die Chancen und Risiken, die mit der Gründung seines Unternehmens verbunden sind. Seit er in die Demokratische Republik Kongo zurückgekehrt ist, nutzt Pierre die Fähigkeiten, die er durch das Coaching im Social Impact Lab in München erworben hat, um eine seiner beiden Geschäftsideen zu verwirklichen: ein Tourismusunternehmen zu gründen.

Das von SH@H angebotene Einzelcoaching ist kostenlos und freiwillig. Die Dauer richtet sich nach der individuellen Geschäftsidee sowie der Verfügbarkeit und Motivation der Teilnehmenden. Die meisten Coachings dauern insgesamt zwischen 10 und 30 Stunden, bei Bedarf auch länger. Die Sitzungen orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmenden und nicht an einem pauschalen Zeit- oder Lehrplan.

Viele der Coaches stammen aus der Region des jeweiligen Herkunftslandes oder verfügen über umfangreiche Erfahrungen in diesem Land. Die meisten Sitzungen werden auf Englisch und Deutsch abgehalten, aber TrainerInnen sind auch in Arabisch, Urdu und Spanisch verügbar. Bei Bedarf können auch ÜbersetzerInnen für andere gängige Sprachen angefordert werden. Social Impact arbeitet zudem mit weiblichen Coaches, was besonders wichtig sein kann, um auf Bedürfnisse von Frauen einzugehen und Informationen entsprechend ihrer Lebensumstände zu vermitteln.

Das Projekt deckt eine Vielzahl an Herkunftsländern ab, die Sie der Länderliste entnehmen können. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, sich für das StartHope@Home-Coaching-Programm interessieren und aus einem der genannten Länder stammen, müssen Sie keine weiteren Voraussetzungen erfüllen. Kontaktieren Sie Social Impact einfach über das Anmeldeformular, rufen Sie +49 (0) 176 1611 3608 an oder schreiben Sie eine E-Mail an starthope@socialimpact.eu oder an die fünf auf der Website aufgeführten Standorte. Das Coaching kann in Köln, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart durchgeführt werden, oder wenn Sie nicht in der Nähe einer dieser Städte wohnen, online oder telefonisch. Alle notwendigen Reisekosten für die Teilnahme am Programm können erstattet werden.

Das Programm StartHope@Home wird durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) gefördert und durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) kofinanziert.