News
Local

7,1 Millionen Menschen durch den Krieg in der Ukraine vertrieben: IOM-Umfrage

Ein Hostel in Uzhgorod in der Region Zakarpattia, das momentan als Sammelunterkunft für Binnenflüchtlinge dient. Foto: IOM/Yana Wyzinska.

Genf – Mehr als 7,1 Millionen Menschen sind seit der Invasion der Ukraine innerhalb des Landes vertrieben worden, so der zweite Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zur Binnenvertreibung in der Ukraine. Damit ist die Zahl der Binnenflüchtlinge in der Ukraine seit der ersten Erhebung am 16. März um 10 Prozent gestiegen.

Die IOM führte ihre zweite Erhebung zwischen dem 24. März und dem 1. April 2022 durch, um Erkenntnisse zur  Binnenvertreibung und Mobilität zu gewinnen und den Unterstützungsbedarf in der Ukraine zu ermitteln, damit die humanitäre Hilfe insgesamt besser greifen kann.

„Die Menschen sind weiterhin auf der Flucht vor dem Krieg, und der Bedarf an humanitärer Hilfe vor Ort steigt weiter an“, sagte IOM-Generaldirektor António Vitorino.

„Humanitäre Korridore werden dringend benötigt, um die sichere Evakuierung der Zivilbevölkerung zu ermöglichen und den sicheren Transport und die Lieferung der dringend benötigten humanitären Hilfe zu gewährleisten, damit den Binnenvertriebenen schnell geholfen werden kann.“

Der Erhebung zufolge gehören zu mehr als 50 Prozent der vertriebenen Haushalte Kinder, 57 Prozent umfassen ältere Menschen, und in 30 Prozent der vertriebenen Haushalte leben Menschen mit chronischen Krankheiten. 

Innerhalb des ersten Kriegsmonats sank das Einkommen der vertriebenen Menschen pro Haushalt drastisch. Während vor dem 24. Februar 2022 nur 13 Prozent der jetzt vertriebenen Menschen ein monatliches Einkommen von weniger als 5.000 ukrainischen Griwna (170 USD) pro Haushalt angaben, geben derzeit 61 Prozent von ihnen an, dass ihr Einkommen pro Haushalt seit Kriegsbeginn unter 5.000 Griwna liegt.

Mehr als ein Drittel der vertriebenen Menschen gab an, im letzten Monat kein Einkommen gehabt zu haben.  

Bargeld und finanzielle Unterstützung, Transport, Nahrungsmittel, Unterkünfte und Hygieneartikel gehören zu den dringendsten Bedarfen für die Binnenvertriebenen. Der Zugang zu Medikamenten und Gesundheitsleistungen bleibt der zweitwichtigste Bedarf, sowohl für die Vertriebenen als auch für diejenigen, die an ihren Wohnorten bleiben.

Die IOM-Teams vor Ort leisten weiterhin grundlegende humanitäre Hilfe für die Binnenvertriebenen und die aufnehmenden Gemeinschaften. Jedoch sind viele Gemeinden, die dringend Unterstützung brauchen, weiterhin eingeschlossen.

Die bisher geleistete materielle Unterstützung umfasste Nahrungsmittel, sogenannte Non-Food-Items und Hygieneartikel, Bargeld, Hilfe im Bereich mentale Gesundheit und psychosoziale Unterstützung, sowie Informationskampagnen zur Bekämpfung von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung und Missbrauch.

Es ist von äußerster Wichtigkeit, dass die Kampfhandlungen in der Ukraine eingestellt werden, damit der humanitäre Zugang zu allen betroffenen Bevölkerungsgruppen möglich wird.

***

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

In Genf:
Safa Msehli, smsehli@iom.int, +41794035526
Paul Dillon, pdillon@iom.int, +41796369874

In der Ukraine:
Varvara Zhluktenko, vzhluktenko@iom.int, +38 067 447 97 92
Karolina Krelinova, kkrelinova@iom.int, +380 503635331

In Wien:
Joe Lowry, jlowry@iom.int , +43660 3776404