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IOM besorgt über zunehmende Todesfälle an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei

Genf - Die Internationale Organisation für Migration (IOM) ist alarmiert über die zunehmende Anzahl von Todesfällen unter Migrant:innn und Berichte über Pushbacks an der EU-Grenze zwischen Griechenland und der Türkei.

Mindestens 21 Migrant:innen sind in diesem Jahr an der Landgrenze zwischen der Türkei und Griechenland bereits ums Leben gekommen, im Vorjahreszeitrum (Januar-Februar) waren es 10 Todesfälle. Im Jahr 2021 kamen an derselben Grenze schätzungsweise 55 Menschen ums Leben, hauptsächlich im August und in den Wintermonaten, so das Missing Migrants Project der IOM.

Berichten zufolge, die auf Zeugenaussagen von Migrant:innen basieren und von IOM-Kolleg:innen in beiden Ländern gesammelt wurden, gibt es immer wieder Pushbacks, kollektive Ausweisungen und die Anwendung von übermäßiger Gewalt gegen Menschen, die auf dieser Route unterwegs sind. Derartige Handlungen stehen nicht im Einklang mit den Verpflichtungen der Staaten gemäß internationalem und regionalem Recht, und widersprechen diesen, wie z.B. die Verletzung des Grundsatzes der Nichtzurückweisung.

Die IOM ist besorgt über die anhaltende Misshandlung von Migrant:innen, trotz wiederholter Aufrufe zum Handeln. Die Instrumentalisierung von Migrant:innen ist inakzeptabel, und die Rettung von Leben sollte weiterhin oberste Priorität haben.

Die Internationale Organisation für Migration appelliert an Staaten, in Grenzgebieten mit irregulären Migrationsbewegungen zusammenzuarbeiten und sich gemeinsam für die Einhaltung des Ziels 8 des Globalen Migrationspakt (GCM) einzusetzen, um Leben zu retten und koordinierte internationale Anstrengungen für vermisste Migrant:innen an gemeinsamen Grenzen zu unternehmen.

Die Integrität und Sicherheit der Grenzen kann erreicht werden, wenn Menschenrechte und das Wohlergehen von Migrant:innen, unabhängig von ihrem Status, im Mittelpunkt der staatlichen Maßnahmen im Bereich Migration stehen.

Im Jahr 2021 starben fast 3.500 Menschen bei dem Versuch, über die See- und Landgrenzen in die EU einzureisen, was es zum tödlichsten Jahr für Migrant:innen in der Region seit 2018 macht. Dieser Verlust an Menschenleben ist untragbar und erfordert dringende Maßnahmen und mehr Kooperation.

Die IOM steht bereit, mit Staaten zusammenzuarbeiten, um den Globalen Migrationspakt und seine Ziele umzusetzen, Leben zu retten und rechtsbasiertes Grenzmanagement sowie die Einhaltung völkerrechtlicher Verpflichtungen von Staaten zu gewährleisten, und entsprechende Kapazitäten aufzubauen, um die Würde und Sicherheit von Migrant:innen zu gewährleisten.

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Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

In Genf: Safa Msehli, smsehli@iom.int. +41794035526
In Berlin: Jorge Galindo, jgalindo@iom.int, +49 160 179 1536
In Wien: Joe Lowry, jlowry@iom.int, +43660 3776404